„Wir sind sicher, dass wir ein sehr hohes Maß an Sicherheit gewährleisten“
Ausbildung in Zeiten von Corona: In den kommenden Wochen und Monaten muss jeder Einzelne mit dem „neuen Corona-Alltag“ zurechtkommen. Auch die Bildungszentren des Baugewerbes e.V. waren mit der Frage konfrontiert, wie sich Aus- und Weiterbildung unter den neuen Bedingungen durchführen lässt und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um Hygiene- und Infektionsschutzstandards einzuhalten. Denn die Sicherheit und Gesundheit aller Besucher*innen und Mitarbeitenden steht an erster Stelle. Markus Crone, Geschäftsbereichsleiter Ausbildung und pädagogische Maßnahmen, gibt einen Überblick über die Maßnahmen und die Herausforderungen.
Herr Crone, welche Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen sind in den BZB Zentren im Rahmen der Ausbildung und pädagogischen Maßnahmen implementiert?
Crone: Wir haben uns bereits früh mit den bekannten und über die verschiedenen Fachstellen veröffentlichten Hinweisen und Maßgaben auseinandergesetzt. So wurden die vom RKI, von Kultusministerien für Schulen und von der BauBG benannten Empfehlungen in unsere Sicherheits- und Hygienemaßnahmen eingearbeitet und in die Tat umgesetzt. Natürlich stehen die mittlerweile sehr ausführlich kommunizierten Regeln im Fokus: Abstand halten, Kontakte vermeiden, Hygieneetiketten einhalten. Daraus entwickelten und setzten wir ein Sicherheits- und Hygienekonzept um. Beispielsweise teilten wir in unseren Werkhallen die Arbeitsbereiche für die Lehrlinge unter Berücksichtigung der Abstandregeln detailliert ein. Um allen Lehrlingen die Teilnahme anbieten zu können, erstellten wir in einigen Werkhallen sogar zwei Meter hohe Schutzwände zwischen den Arbeitsbereichen. Reichte dieses nicht aus, wurde auf weitere Hallenkapazitäten ausgewichen oder Gruppen auf Standorte aufgeteilt. So haben wir nun die Zimmererlehrlinge auf Krefeld und Düsseldorf verteilt. Generell sind durch Zugangs- und Pausenregelungen Begegnungen zwischen den Teilnehmer*innen im Haus auf ein geringmögliches Maß reduziert. Hinweis-, Gebots- und Verbotsschilder hängen an den relevanten Stellen, um einfach aber deutlich an die Vorgaben zu erinnern. Alle Ausbilder und Mitarbeiter*innen der BZB Zentren wurden im Vorfeld der Wiederaufnahme des Betriebs in das Sicherheits- und Hygienekonzept eingewiesen und mit entsprechender persönlicher Schutzausrüstung wie Mund-Nase-Bedeckung, Gesichtsvisieren und Handschuhen ausgestattet. Wir sind sicher, dass wir ein sehr hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. Um für die erste Zeit ganz sicher zu gehen, gibt es außerhalb der festen und zugewiesenen Arbeitsbereiche eine Masken-Tragepflicht für alle in den BZB.
Besondere Vorsicht lassen wir beim Sicherheits- und Hygienekonzept für die Unterbringung der Lehrlinge im BZB-eigenen Internat in Krefeld walten. Neben den bereits benannten kommen weitergehende Maßnahmen, wie regelmäßiges Desinfizieren und der Bau von Schutzwänden, hier zum Einsatz. Ich bin mir sicher, dass wir auch hier das Bestmögliche realisieren.
Alles in allem wurde uns im Abgleich mit Informationen durch den Zentralverband des Handwerks und der für uns zuständigen Berufsgenossenschaft unser Sicherheits- und Hygienekonzept vollumfänglich bestätigt.
Und besonderes Lob haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verdient, die mit viel Engagement an der Umsetzung der Sicherheitsregeln mitgearbeitet haben und nun u.a. als Ausbilder in erster Reihe die Lehrlinge in den Werkhallen unterweisen. Ohne dieses große Engagement und die Ideen wären wir nicht so schnell wieder betriebsbereit gewesen!
Was waren die größten Herausforderungen bei der Umsetzung des Konzeptes?
Crone: Alle mitzunehmen, damit sie verstehen, warum welche Maßnahme wichtig ist. Aktuell muss man immer wieder erinnern, dass die Corona-Pandemie nicht vorbei ist und die guten und positiven Entwicklungen in Deutschland gerade den sehr guten Präventionsmaßnahmen des „shut downs“ geschuldet sind. Wenn es zu „locker“ wird, erhöht sich das Rückfallrisiko. Ich bin jedoch guter Dinge, dass wir uns sehr gut aufgestellt haben.
Wichtig ist bei allem, dass das Bewusstsein für eine Sicherheitskultur erzeugt wird. Wir müssen alle mitnehmen, die Regeln erklären, Fragen und Anregungen aufnehmen und dann gemeinsam befolgen. Und immer wieder nachjustieren, motivieren und erinnern, damit die Anweisungen auch noch nach mehreren Tagen und Wochen eingehalten werden.
Wie nehmen die Teilnehmenden die Maßnahmen an? Wie gut funktioniert ein „Ausbildungs-Alltag“ im Einklang mit den Sicherheitsvorkehrungen?
Crone: Es funktionierte von Anfang an sehr gut. Hilfreich war die Präsenz der Corona-Regeln durch den „shut down“ in den Medien, im Internet, im Fernsehen und im Radio. Daher kamen alle sensibilisiert in die BZB Zentren, so dass die Tragepflicht der Mund-Nase-Bedeckung, das Abstandhalten und auch das regelmäßige Händewaschen nicht zu Widerwillen oder Erstaunen führten.
Dennoch ist es wichtig, weiter aufmerksam zu sein und der nachlassenden Einhaltung der Sicherheitsvorkehrungen entgegenzuwirken. Immer wieder die Teilnehmer*innen daran erinnern, dass es wichtig ist, die Regeln zu befolgen, um einen Infektionsfall zu vermeiden.
Denn was wäre die Folge für die Lehrlinge? Dass ihnen notwendige fachliche Kompetenzen und Fähigkeiten nicht mehr vermittelt werden können bis hin zur Nichtteilnahme an der Abschlussprüfung im Sommer 2020.
An dieser Stelle bedanke ich mich auch bei den Ausbildungsbetrieben, die uns mit viel Verständnis begegnen und ihren Lehrling auch trotz kurzfristig geänderter Zeitpläne zur ÜLU in die BZB schicken. Dieses Verständnis und die weiterhin hohe Akzeptanz für die Lehrlingsunterweisung sind für uns sehr wichtig.
Wir bedanken uns herzlich für das Gespräch.
Fotos: © ThirtyPlus/shutterstock; BZB







