Liebe Leserinnen und Leser,

im vergangenen Jahr hat wohl kein Thema die mediale Berichterstattung so beherrscht wie „CORONA“. Es ist mir ein Anliegen, Ihnen einen Rückblick auf unser „Pandemiejahr“ zu geben und die Herausforderungen, denen sich die BZB stellen mussten, zu schildern. Die Corona-Pandemie brachte für uns als Bildungszentrum schwierige Zeiten mit sich – doch auch und gerade in solchen Zeiten ist es unser Ziel, nach vorne zu blicken, innovative Lösungen zu finden und einzusetzen.

Alles begann mit dem ersten, ca. zehnwöchigen Lockdown von März bis Mai 2020. Dieser Lockdown traf uns mit voller Wucht, da wir von heute auf morgen sämtliche Aktivitäten einstellen mussten und vor einer Art „Beschäftigungsverbot“ standen. Ein Wegfall aller Einnahmen erhöhte entsprechend den wirtschaftlichen Druck. Glücklicherweise waren wir in der Lage, innerhalb weniger Stunden viele Mitarbeiter*innen ins „Homeoffice“ zu schicken, um die abrupt beendeten Vorgänge noch abzuwickeln und unsere Kunden entsprechend zu informieren.

Nach der „Wiedereröffnung“ lag die Hauptpriorität darin, die ausgefallen bzw. verschoben Lehrgänge und Seminare schnellstmöglich nachzuholen. Dabei sind wir direkt mit einem innovativen und praxistauglichen Hygienekonzept gestartet. Die Akzeptanz bei den Teilnehmenden wurde durch zusätzlich beschaffte Belüftungsgeräte weiterhin erhöht.

Erfreulicherweise verzeichneten wir zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres ein Plus von fast 30 % an Auszubildenden gegenüber dem Vorjahr. Eine äußerst erfreuliche Entwicklung, die sich aber in Zeiten von „CORONA“ als eine nicht einfach zu lösende Herausforderung herausstellte, da größere Abstände zwischen den Teilnehmenden zusätzlichen Platzbedarf mit sich brachten. Daher errichteten wir am Standort Krefeld ein zusätzliches Zelt für die Straßenbauer und wandelten am Standort Düsseldorf das bisherige Außenlager in eine Tiefbauhalle um.

Der zweite Lockdown im Dezember 2020 untersagte erneut alle Präsenzveranstaltungen in unseren Einrichtungen, mit Ausnahme der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung. Kreative Lösungen waren gefragt: Mit unserem Partner „Talentbrücke“ setzten wir als erster Träger im Rahmen des Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ ein online-basiertes Verfahren für Potenzialanalysen um. Gemeinsam unterstützten wir so mehrere tausend Schüler*innen bei der Entscheidungsfindung für die Berufswahl.

Im Rahmen der Weiterbildung starteten wir mit dem internen Projekt „Digitale Akademie“. Das Ziel: zahlreiche, dafür geeignete Lehrgänge von 100 % Präsenz auf 100% Webseminar umzustellen. Dafür schulten wir die Dozenten entsprechend. Als zusätzliche Hilfestellung begleiten die Kolleginnen und Kollegen der Akademie die bereits online stattfindenden Veranstaltungen.

Die Umstellung auf „online“ ist vor allem möglich, weil wir in den letzten Jahren massiv in die IT-Infrastruktur investierten. So zogen wir die geplante Einführung von Microsoft Office365 um ein Jahr vor, so dass die Software zum Ende des 2. Quartals 2021 nicht nur allen BZB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Verfügung stehen wird, sondern perspektivisch von ALLEN Teilnehmenden genutzt werden kann. Ab Ende April verfügen alle drei BZB Standorte über eine Glasfaseranbindung, eine Inhouse-Glasfaserverkabelung und Hochleistungs-WLAN Netze.

Seit März 2021 haben wir in unserem Internat flächendeckende Selbsttests eingeführt und auch unseren Mitarbeitenden bieten wir regelmäßige Schnelltests an. Bislang sind wir, auch dank des bewährten Hygienekonzepts, relativ gut durch das letzte Jahr gekommen und es sind nur wenige positive Corona-Fälle in unseren Einrichtungen aufgetreten. Viele der Maßnahmen waren nur möglich, weil unsere Mitarbeitenden viel Engagement zeigten und zudem die Tarifvertragsparteien der Bauwirtschaft sich in schwierigen Verhandlungen darauf einigten, die nicht unerheblichen Mehraufwände in der überbetrieblichen Ausbildung durch angepasste Sätze der SOKA-Bau auszugleichen.

Abschließend möchte ich mich für Ihre Akzeptanz und das Verständnis für die kurzfristigen Änderungen in den Planungen bedanken. Aufgrund der politischen Vorgaben gab es auch für uns leider kaum zeitliche Vorläufe und wie es derzeitig aussieht, wird dies noch eine Weile so bleiben. Gerne freue ich mich auf Reaktionen von Ihnen und wünsche Ihnen vor allem Gesundheit.

Ihr Thomas Murauer

Foto © Qube's Pictures / Pixabay