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Was ist (virtuellues) Lernen?

„Das Digitale“ wird zunehmend wichtiger, ob im Alltag, im Beruf und auch beim Lernen. Online-Schulungen ergänzen oder ersetzen das klassische „Präsenzlernen“ im Seminarraum immer mehr, denn sie haben einige Vorteile. Als Einstieg in das Thema „virtuelles Lernen“ möchten wir die wichtigsten Begriffe erläutern.

Als Lernen wird im Allgemeinen eine Verhaltensänderung bezeichnet, die auf Erfahrungen beruht. Lerninhalte und Lernverfahren können sehr unterschiedlich sein. Denken Sie zum Beispiel an:

  • Laufen lernen,

  • Sprechen lernen,

  • Vokabellernen und Auswendiglernen von Gedichten,

  • Rechnen lernen,

  • Radfahren lernen,

  • Kochen lernen,

  • Sprachen lernen,

  • Berufe erlernen,

  • und Vieles andere mehr.

Präsenzlernen ist das klassische, allgemein bekannte Lernverfahren. Es ist geprägt durch folgende Zweiteilung:

Lernen im Seminarraum: Referentenvorträge, Praktische Übungen, Prüfungen
Ergänzendes Lernen Zuhause: Lehrgangsunterlagen durchlesen, Zusatzübungen, Auswendiglernen, z. B. Formeln / Gesetze

Wesentliche Merkmale des Präsenzlernens sind der direkte soziale Kontakt zu Ihren Dozenten und Ihren Mitlernenden, die Möglichkeit, Fragen sofort und persönlich zu klären.

Allerdings müssen Sie in der Regel auch zu einem bestimmten Zeitpunkt und während eines bestimmten Zeitraums an einem bestimmten Ort sein.

Je nachdem, wie weit der Lernort von Ihrem Zuhause entfernt ist, müssen Sie mehr oder weniger Aufwand, Zeit und Geld für den Hin- und Rückweg einplanen.

Der Begriff E-Learning geht zurück auf Prof. Dr. Michael Kerres: Er führte 1995 den ersten internetbasierten Kurs durch.

E-Learning umfasst nach seiner Definition alle Formen des Lernens mit

  • elektronischen Werkzeugen oder

  • mit digitalen Medien.

Zweck ist

  • die Präsentation oder

  • das Verbreiten von Lerninhalten und

  • die netzbasierte Kommunikation der am Lehr- und Lernprozess Beteiligten.

Nach dieser Definition wäre bereits das Lesen eines pdf-Dokuments am Bildschirm oder auf dem Smartphone eine Form des E-Learning. Wenn ein Lehrgangsteilnehmer einem anderen per WhatsApp hilft, Aufgaben zu lösen, wäre auch das eine Form von E-Learning.

Der Umgang mit PC, Tablett und Smartphone ist (fast) jedem geläufig und aus dem täglichen Leben kaum mehr wegzudenken. Dass diese so genannten Endgeräte auch Einzug in das Lehren und Lernen halten, ist eine logische Folge.

Zwei Arten von E-Learning

1. Das mediengestützte Einzellernen
Das sind die wesentlichen Merkmale:
Sie sind weitgehend unabhängig vom Lernort und der Lernzeit
Sie steuern den Lernprozess und das Lerntempo selbst, die verwendete Software bewertet Ihren Lernerfolg.
Direkte soziale Kontakte mit Ihren Dozenten und anderen Lernenden (Teamwork) sind eher nicht vorgesehen.

2. Das telekommunikative Lernen
Wesentliche Merkmale dieser Lernart:
Sie sind weitgehend unabhängig vom Lernort (Internet muss verfügbar sein),
Sie müssen sich meist an Lernzeiten (so genannte Online-Konferenzen) halten,
Sie steuern den Lernprozess und das Lerntempo entweder selbst oder zusammen mit Ihrem Dozenten, soziale, internetbasierte Kontakte und Gruppenarbeiten sind vorgesehen.

Telekommunikative Lehrgänge, die ausschließlich in Online-Konferenzform stattfinden, werden auch Webinare genannt.

In vielen E-Learning-Kursen werden beide Lernarten kombiniert:

  • Sie erhalten Material zum Selbstlernen (Lernsoftware) und

  • Sie erhalten regelmäßig Unterstützung durch Ihren Onlinetutor und Ihre Mitlernenden.

Das Blended Learning-Konzept kombiniert die Vorteile der beiden Formen Präsenzlernen und E-Learning:

  • Sie kommen und bleiben im notwendigen, direkten sozialen Kontakt zu Ihren Dozenten und Ihren Mitlernenden,

  • Sie haben die Möglichkeit, Fragen sofort und persönlich zu klären,

  • Sie reduzieren gleichzeitig den Aufwand, zu bestimmten Zeiten an vorgegebenen Orten zu sein,

  • Sie können Ihr Lerntempo und -intensität weitgehend selbst steuern,

  • Team- und Gruppenarbeit sind möglich.

In den Selbstlern- und telekommunikativen Phasen lernen Sie grundsätzlich an Ihrem eigenen Computer bzw. an einem Computer Ihres Betriebes. Der Lernort ist dann entweder zuhause oder im Büro.

Beispiel: BZB-DistancE-Learning

Die Bildungszentren des Baugewerbes e. V. haben aus dem Prinzip des Blended Learning-Ansatzes seit 2006 das BZB-DistancE-Learning weiterentwickelt.

Drei Säulen führen zum Lernerfolg:

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Ein Hybrid-Seminar verbindet wie auch der Blended-Learning-Ansatz den Präsenz- mit dem Online-Unterricht. Der entscheidende Unterschied besteht darin, dass beim Blended-Learning die einzelnen Lerneinheiten für alle Teilnehmenden entweder vor Ort oder virtuell (mithilfe von Lernplattformen) stattfinden, während im Hybrid-Seminar die Teilnehmenden bei jeder Lerneinheit selbst entscheiden, ob sie diese in Präsenz- oder als Online-Angebot wahrnehmen möchten.

Ein Teil der Lernenden und in der Regel der Dozent befinden sich also vor Ort im Seminarraum, während weitere Teilnehmende virtuell per Audio-/Videokonferenzsystem zugeschaltet sind. Jeder Teilnehmende bestimmt so selbst, ob er den persönlichen Kontakt wünscht oder dem Seminar virtuell beiwohnt.

CBT (Computer Based Training)
Computerunterstütztes Lernprogramm, bei dem die Lernenden die Inhalte in strukturierter Form abrufen können und mit Interaktionsmöglichkeiten unterstützt werden. Anders als beim WBT (Web Based Training) muss der Lernende bei der Teilnahme an einem CBT nicht online (mit dem Internet verbunden) sein, sondern kann offline auf die Lerninhalte zugreifen. Häufig sind CBTs als CD-ROM verfügbar. Quelle: Web Kolleg NRW

Digitale Medien
Binär kodierte Informationsträger. Der Begriff steht in seiner gängigen Bedeutung für elektronische Geräte, zum Beispiel Computer, Smartphones und Tablets. Digitale Medien stellen den Zugang zum Internet bereit und ermöglichen damit Interaktivität.

Lernplattform
Ein virtueller Seminarraum, auf den im Intranet/Internet zugegriffen werden kann (in der Regel nur von angemeldeten Lehrgangsteilnehmern). Die Lernplattform ermöglicht über eine entsprechende Oberfläche bestimmte Funktionalitäten von einer zentralen Stelle aus. Dazu zählen der Aufruf von Lerninhalten, Übungsaufgaben usw. oder auch die Kommunikation mit anderen Lernenden und den Dozenten. Quelle: Web Kolleg NRW

Onlinekonferenz
Telekommunikativer Unterricht in einem virtuellen Seminarraum. Zu den Onlinekonferenzen werden Sie zeitnah eingeladen.

Selbstlernmedien
Selbstlernmedien sind Computerprogramme (Apps), die ein selbstgesteuertes Lernen ermöglichen. Unterschieden werden CBT – Computer Based Training (meist Offline-Lernmedien) und WBT – Web Based Training (Online-Lernmedien).

Virtueller Seminarraum
Begriff für eine räumlich verteilte Lerngruppe, die sich online auf einer Lernplattform zum Lernen trifft. Quelle: Web Kolleg NRW

WBT - Web based training
Netzgestütztes Lernprogramm, bei dem die Lernenden die Inhalte in strukturierter Form abrufen können und mit Interaktionsmöglichkeiten unterstützt werden. Anders als beim CBT muss der Lernende während der Bearbeitung eines WBTs online, also mit dem Internet verbunden sein. Quelle: Web Kolleg NRW

Webinar
E-Learning, das ausschließlich im Onlinekonferenzraum mit einem Onlinetutor durchgeführt wird.