23. Sep. 2021
Die Bergische Universität Wuppertal (BUW), Fakultät für Architektur und Bauingenieurwesen, hat im Rahmen eines Projektes für das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie BMWI einen Wettbewerb für einen Infopavillon für den Solar Decathlon Europe 21/22 (SDE 21/22) ausgeschrieben. Ziel dieses Wettbewerbes war es, den Wissenstransfer und die kooperative Zusammenarbeit von Studierenden und Auszubildenden in einem gemeinsamen Projekt zu fördern.
Im Wettbewerb wurde der Beitrag einer Gruppe von Studierenden der Fakultät für Architektur und Landschaft der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover und von Auszubildenden der Berufsbildenden Schule 3 (BBS3) der Region Hannover prämiert. Nachdem eine Abfrage der Realisierung durch operativ tätige Bauunternehmen bzw. Handwerksunternehmen den wirtschaftlich möglichen Rahmen deutlich überschritten hätten, wurde über die Handwerkskammer Düsseldorf und die Bauverbände NRW die Möglichkeit abgefragt, durch Lehrlinge und angehende Baufachkräfte das Projekt zu realisieren. Dies steht darüber hinaus ganz im Sinne der Auslobung - die Zusammenarbeit von Handwerksausbildung und Hochschule zu fördern. Die Anfrage bei den BZB traf bei Geschäftsbereichsleiter Markus Crone auf großes Interesse. „Das trifft genau die Arbeitswelt der Baustelle! Begegnung zwischen den planenden Architekten und Ingenieuren und den Handwerkern, die dann die Planung in die Realität umsetzen.“ Nach einer Vorstellungsrunde des Projektes wurde durch die BZB sofort signalisiert „wir machen mit“. Weiterhin konnte man über den Metallverband NRW eine Metallbau Innung gewinnen, die mit Lehrlingen die notwendigen Metallbaukonstruktionen erstellen wird.
Mittlerweile wurde die Planung und die Ausführungsstatik weiter finalisiert und es kann in die Umsetzung gehen. Mit Zimmerer Lehrlingen, begleitet durch die Fachausbilder, werden die BZB unter Berücksichtigung der Inhalte in der überbetrieblichen Unterweisung die Holzkonstruktion des Infopavillons in der Werkhalle vorbereiten. Anhand der Ausführungspläne der Architekturstudierenden werden die Brettschichtholzprofile vorbereitet, um diese dann auf der Baustelle zusammenzufügen. „Das spannende ist, dass der gesamte Bauprozess abgebildet werden muss. Planung, Arbeitsorganisation, Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz sowie die Klärung der Details gehören dazu. Da werden die Lehrlinge stark eingebunden und werden viel mitnehmen“, betont Crone.
Zu Beginn wird es einen „online Projekt Kick-off“ zwischen den angehenden Hochbauingenieuren und Architekten sowie den angehenden Zimmer*innen geben. Bei diesem stellen die Projektinitiatoren der Bergischen Universität den Wettbewerb und die Projektidee vor. Die Architekturstudenten aus Hannover erläutern den Infopavillon anhand von Plänen und 3D Animationen. Hier findet bereits die erste Begegnung zwischen „Entwerfern“ und „Realisierern“ statt. Auch während des Herstellungs- und Bauprozesses ist die Zusammenarbeit mit den Studierenden geplant. „Es kommt zur Begegnung und zum Wissensaustausch der am Bau Beteiligten, wie sie später an der Tagesordnung auf der Baustelle sein wird.“ Die beteiligten Fachausbilder sehen das Projekt als spannende Ergänzung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung. Pläne lesen, Bearbeiten der hochwertigen Holzwerkstoffe und Kennenlernen und Anwenden von Verbindungsmitteln werden den Lehrplan ergänzen. „Die Sicherheit der Lehrlinge und unserer Ausbilder wird während der Arbeiten auf der Baustelle oberste Priorität haben“, betont Crone, der als einer der ersten ausgebildeten SiGeKos Deutschlands weiß, wovon er spricht.
Die Beteiligten finden die Umsetzung des Projektes sehr spannend und freuen sich auf das Ergebnis - den fertigen Pavillon beim SDE 21/22.
Eindrücke aus dem Projekt: