31. Jan. 2022
Am 9. Dezember 2021 hat die erste IoT-Werkstatt fürs und mit dem Handwerk in hybrider Form stattgefunden. Ein Teil des Teams vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk war vor Ort im Fraunhofer-inHaus-Zentrum in Duisburg und hat die Veranstaltung von dort koordiniert und moderiert. Neben spannenden Vorträgen der Projektpartner des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk, ging es vor allem darum, zusammen mit den Teilnehmenden Ideen aus dem Handwerk fürs Handwerk zu entwickeln, die mit IoT (Internet of Things; auf Deutsch: Internet der Dinge) umsetzbar sind.
Zunächst bedanken wir uns bei allen Teilnehmenden für die aktive Mitarbeit, die wertvollen Ideen und den guten Austausch! Nach Sichtung und Auswertung der Ideen und Ausarbeitungen in den einzelnen Teams, hat das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk eine Zusammenstellung erstellt. Dabei wurde jede einzelne Idee aus dem Workshop betrachtet und auf Umsetzbarkeit, Innovationsstärke und bereits existierende Lösungen überprüft.
Ein Mitschnitt der Veranstaltung können Sie sich hier ansehen:
Wie geht es jetzt weiter? Alle, die am 9. Dezember an der IoT-Werkstatt teilgenommen haben, erhalten zusätzlich eine E-Mail, wie es mit den Themen aus den einzelnen Gruppen weitergeht.
Sie konnten an der IoT-Werkstatt nicht teilnehmen, interessieren sich für eins der Themen, die im Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk weiterverfolgt werden oder haben weitere Fragen? Kein Problem – Wir freuen uns über jeden Impuls und Austausch. Melden Sie sich gern direkt bei krefeld@mdh.digital unter Angabe Ihres Namens, Ihrer Firma, des entsprechenden Themas sowie Ihres Anliegens.
Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die Ideen und deren weitere Verfolgung.
Dabei wurde unterschieden, ob
Folgende Ideen aus der IoT-Werkstatt werden im Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk weiter fokussiert:
1. Indoor-Prozesstracking in der Werkstatt
Ausgehend von einer Tischlerwerkstatt sollen Zeit, Standort und Arbeitsprozesse visuell erfasst, als Soll- und Ist-Vergleich ausgegeben und mit Stammdaten des Betriebs verglichen werden.
Angedacht ist die Entwicklung und der Test eines Prototyps in einer Tischlerwerkstatt.
2. Tracking von Werkzeugen und Gegenständen
Hier geht es um ein übergreifendes Tracking von Gegenständen, Bauteilen in Innen- und Außenräumen für Anwendungen im Handwerk.
Hier wurde der Kontakt zu verschieden vorhandenen Anbietern hergestellt. Dazu wird es im laufenden Jahr weitere Informationen zur Umsetzung in Handwerksbetrieben geben.
3. Smartes Lager
Im Lebensmittelgewerk ist das Thema First In First Out (FIFO) in der Lagerhaltung ein wichtiger Bestandteil der Verarbeitung, um die hygienischen Standards einhalten zu können. Zusätzlich gibt es aber Einkäufe wie etwa Gewürze, welche nicht bei jedem Produkt benötigt oder nur saisonal verarbeitet werden. Die tägliche Praxis der Kommissionierung ist dabei umständlich, gerade durch Einzelbestellungen der angeschlossenen Backshops.
Angedacht ist die Umsetzung eines Prototyps eines smarten Lagers im Rahmen des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk.
4. Pflasterroboter
Es geht um die Entwicklung eines Pflasterroboters mit dem Hintergrund, verschiedene Herausforderungen, wie z.B.: Fachkräftemangel und Arbeitsbelastung, besser zu meistern. Es soll eine Lösung für die Baustelle sein.
Im weiteren Verlauf ist hierzu ein Workshop zur Vernetzung und Evaluation der Umsetzung geplant.
Zu diesen Themen gibt es bereits verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten:
5. Serviceplattform SHK
Es geht um den Aufbau einer Serviceplattform zur Erfassung von Störungen und Vergabe von Aufträgen im regionalen Kontext.
Zu diesem Thema gibt es schon verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten, welche auch für das SHK-Handwerk adaptiert werden können. Weitere Informationen werden im Rahmen eines Beitrages auf www.handwerkdigital.de zur Verfügung gestellt.
6. Intelligentes Holz
In der Denkmalpflege kann das intelligente Holz viele Arbeitsprozesse erleichtern, bspw. um den Zustand eines Kirchendaches per Dashboard auszulesen, den Zustand des Materials in Holzhäusern zu tracken und somit morsches Holz oder Insektenbefall zu erkennen, ehe der Schaden zu hoch wird.
Für weitere Informationen zum Thema schauen Sie sich den intelligenten Tisch im Handwerk an.
7. Automatisierung von Grundprozessen
Eine einheitliche Plattform zur systematischen Datenkoordination soll das bestehende Problem der unkoordinierten Datensammlung beheben, da viele wichtige Informationen über diverse Kommunikationsmittel verbreitet werden. So kann der Informationsfluss auf den Baustellen vereinfacht werden, bspw. zwischen den Handwerkern untereinander, zu den Produktherstellern, den Servicepartnern und zu den Kunden. Gewünscht wurde eine Plattform, auf welcher der Kunde (Auftraggeber eines Bauprojekts, Handwerker, Zulieferer) die Daten einspeist, sodass eine Ressourcenoptimierung und Transparenz der Abläufe erfolgt.
Hier gibt es schon verschiedene spannende Lösungen. Wir halten Sie auf www.handwerkdigital.de weiterhin auf dem Laufenden.
8. Kundenkommunikation
Hier geht es um die einfache Übermittlung von Daten zwischen Kunden und Handwerkern. Gewünscht wurde ein automatisches Statustracking des Auftrags für den Kunden mit automatischen Updates an den Kunden, in welchem Schritt sich der Auftrag gerade befindet und wann die Montage oder Lieferung erfolgt. Hier gibt es einige etablierte Lösungen. Schauen Sie sich die Digitalisierungspfade der Glaser und Dachdecker an und lernen Sie, welche Schritte entlang der Wertschöpfungskette auf dem Weg zum digitalisierten Betrieb wichtig sind.
Zu diesen Themen möchten wir Sie mit den Experten vernetzen:
9. Daten und Standards
Es geht um Datendurchgängigkeit und den Aufbau einer Datenplattform sowie der Etablierung von einheitlichen Standards zur besseren Transparenz und Verschlankung von Prozessen.
Angedacht ist die Umsetzung eines Prototyps zum Thema Produktdaten im Glaserhandwerk. Hinsichtlich einer Datenplattform wird die Methode BIM in den Fokus gerückt. Hier wird auf die verschiedenen Weiterbildungen, Projekte und Informationen von BZB, RKW-Kompetenzzentrum, BIM Institut sowie der Hochschule Oldenburg mit dem Planspiel BIM Game® „CRAFTER“ verwiesen.
10. Fachkräftemangel
Es geht darum, dem Fachkräftemangel entgegenwirken sowie Hilfestellungen zu leisten, wie Fachkräfte gefunden werden können.
Hier existieren bereits verschiedene Partner. Wir verweisen auf das Kompetenzzentrum Fachkräftegewinnung (Kofa), Ihre zuständige Handwerkskammer und das Projekt Passgenaue Besetzung.
11. Nachfolgemanagement
Hier geht es um die gesteuerte Planung von Nachfolgern für Stellenfunktionen und Schlüsselpositionen. Wir verweisen auf die für Sie zuständige Handwerkskammer.
12. Augmented Reality und Virtual Reality
Verschiedene Lösungen zu AR/VR-Anwendungen - gerade im Bauhauptgewerke - wurden im IoT Workshop adressiert. Hier existieren einige Lösungen. Wir verweisen auf das BFE in Oldenburg, die sich mit dem Thema auseinandersetzen.
13. Erfassung und Aufbereitung von Sensor-Daten
Das Thema befasst sich vor allem mit folgender Fragestellung: Wie können Daten verschiedenster Sensoren (Luftfeuchtigkeit, Luftqualität, Türöffnung usw.) einfach erfasst und aufbereitet werden?
Im Rahmen eines geplanten Präsenz-Workshops in der Handwerkskammer in Dresden mit Lösungsanbietern werden Optionen und Angebote demonstriert, wie die Fragestellung praktisch realisiert werden kann. Sobald der genaue Termin für den Workshop feststeht, können Sie sich hier für die Veranstaltung anmelden.
Bei Rückfragen wenden Sie sich gerne an Frau Eva Lomme vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk, Schaufenster Krefeld.
Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk:
Das Mittelstand-Digital Netzwerk bietet mit den Mittelstand-Digital Zentren, der Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft und Digital Jetzt umfassende Unterstützung bei der Digitalisierung. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren von konkreten Praxisbeispielen und passgenauen, anbieterneutralen Angeboten zur Qualifikation und IT-Sicherheit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ermöglicht die kostenfreie Nutzung und stellt finanzielle Zuschüsse bereit. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.
Foto: © Anita Müller | anni’s art fotografie