28. Nov. 2022

Das Handwerk rockt die BIM World in München

Vom 22. - 23. November 2022 fand die BIM World als führende Networking-Plattform für alle Akteure der Bau-, Immobilien- und Stadtentwicklungsbranche auf dem Messegelände in München statt. Tausende von Teilnehmenden konnten auf insgesamt sieben Bühnen den Vorträgen der Referenten lauschen und viele Firmen und Startups persönlich im Ausstellungsbereich kennenlernen.

Zum ersten Mal in der Geschichte der BIM World war auch das Handwerk auf der Messe vertreten. Am Vormittag des 23. Novembers organisierte das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk ein Forum mit dem Titel „Mehr Zeit für das Wesentliche – Zukunft, Nachwuchskräfte, Werkzeuge im Handwerk“, das von Dr.-Ing. Martina Schneller, Projektleitung im Schaufenster Krefeld moderiert wurde. Insgesamt berichteten sieben Referenten von spannenden Themen rund um die Digitalisierung im Handwerk.

Robert Riethmüller machte den Anfang und zeigte erfolgreiche Beispiele für die Digitalisierung auf der Baustelle und im Bestand auf. Als Gründer und Chefredakteur von Meistertipp sowie Vorsitzender des Bundesverbands Digitales Bauwesen e.V. (BDBau) weiß er genau, wie schwer sich die Bauwirtschaft mit der Digitalisierung tut. In seinem Vortrag sensibilisierte er für das Thema und zeigte erfolgreiche Beispiele zur Digitalisierung im Handwerk.

Anschließend berichtete Agnes Kelm, Leiterin des TECH-Labs/BIM-LABs am BIM Institut der Bergischen Universität Wuppertal über das Forschungsprojekt mit den Schwerpunkten Automatisierung und Digitalisierung von baubezogenen Prozessen sowie das prozessorientierte Planen, Bauen und Berteiben mittels der Methode BIM.

Den kürzesten Anreiseweg hatte Alexander Bettenmann von PERI SE. In seinem Vortrag schilderte er, warum 3D-Druck für die Baustelle interessant ist und welche Vorteile es bietet. Er präsentierte zudem erfolgreich umgesetzte Bauprojekte in Deutschland, Österreich sowie den USA und erklärte anhand eines bereits gedruckten Gebäudes den Planungsprozess und die verwendetet Technologie.

Besonders spannend wurde es für die Zuschauer beim Fachgespräch der beiden Unternehmer Stefan Jökel von Jökel Bau GmbH & Co. KG und Mario Kage vom Bauunternehmen Dirk Kage GmbH. Moderiert von Dr. Martina Schneller tauschten sich die beiden Fachleute über die Umsetzung der Digitalisierung und insbesondere der Methode BIM in ihren Betrieben aus. Welche Herausforderungen wurden gemeistert? Welche Erfolge wurden bereits erzielt? Welche weiteren Maßnahmen sind für die Zukunft geplant? Mario Kage und Stefan Jökel berichteten von ihren ganz persönlichen Erfahrungen im Digitalisierungsprozess und gaben praktische Tipps für die Umsetzung.

Weiter ging es mit Robert Plomberger, Gründer des Kompetenzzentrums Future Digital und Digitalisierungsexperte für kleine und mittelständische Unternehmen. Er berichtete unter anderem von den aktuellen Entwicklungen in der Baubranche und gab Hinweise auf zukünftige Trends. Zudem zeigte er, welche Umsetzungsschritte im Digitalisierungsprozess im Handwerksbetrieb wichtig sind und wie diese sinnvoll geplant und durchgeführt werden.

Als Master Data Management Lead bei ProMaterial mit über 25 Jahren Erfahrung in den Bereichen Datenaustausch, Standardisierung und Prozessautomatisierung im Baustofffachhandel macht man Randolf Mews nichts vor, wenn es um Daten geht. In seinem Vortrag stellte er das Handwerker-Materialportal vor, welches die Herausforderung des Materialmangels im Handwerk aufgreift, sowie die Vorteile eines eigenen Materialportals darstellt.

Was wäre eine Messe ohne große Neuigkeiten? Die gab es von Eva Lomme aus dem Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk. Denn im nächsten Jahr geht eine neue Plattform an den Start, auf der Handwerksbetriebe die für sich passende Software finden können. Es ist bereits bekannt: Ohne die geeigneten Softwarelösungen stoßen Handwerksbetriebe im Digitalisierungsprozess schnell an ihre Grenzen. Von daher kann sich das Handwerk auf eine digitale Unterstützung bei der Softwaresuche freuen.

Die Entwicklung der neuen Plattform wird begleitet vom Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft bzw. IT2match. Der Programmierungsexperte und Softwareentwickler Christopher Gelling machte deutlich, dass erfolgreiche Digitalisierung heute nur mit vernetzten Softwareprodukten gelingen kann. Ein Beispiel: Eine Zeiterfassungssoftware, die die Arbeitszeiten der Mitarbeitenden nicht mit der Lohnbuchhaltung oder der Abrechnung teilt, verfehlt das Ziel digitaler Abläufe. Christopher Gelling zeigte den Teilnehmenden, wie das Zusammenführen von verschiedenen Softwarelösungen funktionieren kann und welche Rolle dies bei der neuen Plattform fürs Handwerk spielt.

Wir bedanken uns bei den Referenten für ihre Beiträge und bei den vielen Teilnehmenden für die aktive Mitarbeit, die wertvollen Ideen und den guten Austausch!

Sie konnten nicht live bei den Vorträgen dabei sein und möchten sich im Nachhinein informieren? Kein Problem! Wir haben alle Vorträge mitgefilmt und werden diese in Kürze auf YouTube zur Verfügung stellen.

Zudem danken wir allen Startups, die sich bereits bei IT2match registriert haben und in unserem Forum für eine kurze Vorstellung ihres Unternehmens zu Gast waren.

Wichtig: Die neue Plattform für das Handwerk wird erst im März 2023 zur Verfügung stehen. Aktuell vervollständigen die Softwareunternehmen Ihre Daten auf IT2match.

Sie bieten eine Software für die Digitalisierung des Handwerks? Dann schauen sie mal im nächsten Beitrag wie Sie an Bord kommen können.


Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk:

Das Mittelstand-Digital Netzwerk bietet mit den Zentren des Netzwerks, der Initiative IT-Sicherheit in der Wirtschaft und Digital Jetzt umfassende Unterstützung bei der Digitalisierung. Kleine und mittlere Unternehmen profitieren von konkreten Praxisbeispielen und passgenauen, anbieterneutralen Angeboten zur Qualifikation und IT-Sicherheit. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ermöglicht die kostenfreie Nutzung und stellt finanzielle Zuschüsse bereit. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de.  

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