11. Mai. 2022

Herausforderungen für den Betonbau – ob Neubau oder Instandhaltung

Die BZB beschäftigen sich seit über 40 Jahren mit dem Thema Bauen. Das Thema Beton spielte dabei schon immer eine große Rolle. Seit etwas über 30 Jahren bieten wir neben der Ausbildung auch Weiterbildungen für Erwachsene an. In dieser Zeit haben wir uns zu Spezialisten im Bereich Bauen mit Beton im Allgemeinen und Betoninstandhaltung im Besonderen entwickelt.

Stahlbeton als Verbundwerkstoff ist einer der wichtigsten Baustoffe weltweit. Kein anderer Baustoff prägt unsere gesamte Infrastruktur derart, wie Beton. Der Betonbau wird aktuell durch viele Neuerungen und Randbedingungen beeinflusst.

Die Infrastruktur in Deutschland ist zu einem großen Teil in die Jahre gekommen. Die vom Bund neu gegründete Autobahn GmbH nennt allein in ihrem Aufgabenbereich rund 3.000 Brücken, deren Bauwerkszustand von den Ländern als nicht ausreichend oder ungenügend bewertet wurde. In vielen anderen Bereichen sieht es nicht besser aus und es besteht ein großer Nachholbedarf, der in den kommenden Jahren viele Investitionen mit sich bringen wird. Auch im privaten Bereich, in dem bspw. eine Vielzahl an Tiefgaragen und Parkhäuser in einem schlechten baulichen Zustand sind, sieht es nicht viel besser aus.

Auch die Nachhaltigkeit spielt eine immer größere Rolle. So hat sich der DAfStb -Deutscher Ausschuss für Stahlbeton – das Ziel gesetzt, bis spätestens 2045 die Klimaneutralität der Betonbauweise zu erreichen. Alle Maßnahmen müssen sich an Zielen der Nachhaltigkeit ausrichten. Es muss sowohl eine unverzügliche und drastische Reduzierung der CO2-Emissionen als essenziellen Beitrag zum Klimaschutz geben und für die die bereits vorhandenen Folgen des Klimawandels Vorsorge geleistet werden. Zusätzlich gilt es, auf Ressourcenschonung und Materialoptimierung zu achten.

Aktuelle Engpässe bei der Energie- und Rohstoffversorgung erfordern zudem eine Optimierung und vor allem eine Reduzierung der Baustoffe. Neben Sand sind es vor allem viele Produkte aus der chemischen Industrie, die kaum oder nur sehr teuer zu bekommen sind.

Und auch die Regelwerke haben sich in den letzten Jahren gewandelt. Dies betrifft den Neubau mit Beton, aber vor allem den Bereich der Betoninstandhaltung. Hier wurde die europäische DIN EN 1504 in Deutschland vom DIBt in der Technischen Regel (TR) Instandhaltung von Betonbauwerken umgesetzt und mittlerweile in 14 der 16 Bundesländer eingeführt (Stand 01.05.2022). Die Richtlinie Schutz und Instandsetzung von Betonbauteilen vom DAfStb aus 2001 wurde in großen Teilen durch die TR ersetzt und ist nur noch in Verbindung mit dieser gültig. Dazu kommen die Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Ingenieurbauten (ZTV-ING) und Wasserbau (ZTV-W), sowie viele weitere Regelwerke, die es in Zukunft zu beachten gilt.

Um all diesen Randbedingungen gerecht zu werden, ist es notwendig, unsere Betonbauwerke noch besser zu planen, und gleichzeitig die vorhandenen Bauwerke zu erhalten und zu schützen. Ein wesentlicher Kerngedanke der Nachhaltigkeit ist neben der Wiederverwertung und Zweitnutzung, die Verlängerung der Lebensdauer, die zu einem großen Beitrag für eine bessere Klimabilanz und zu einem schonenden Umgang mit unseren endlichen Ressourcen führt.

Die Frage ist also, wie kann effizientes Bauen für die Zukunft aussehen? Hier kann im Wesentlichen an folgenden drei Stellschrauben gedreht werden:

  • Planung
  • Baustoffe
  • Bauausführung

Um die Planung nachhaltig zu gestalten, müssen alle am Bau Beteiligten schon früh zusammenarbeiten. Dies sind neben dem Bauherrn die Bauingenieure, Architekten, Bauphysiker und Haustechniker. Zusammen muss die rechtzeitige Festlegung der wesentlichen Ziele, eine ganzheitliche Planung über den gesamten voraussehbaren Lebenszyklus sowie ein effizientes Qualitätsmanagement mit Festlegung der Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kommunikationsprozesse abgestimmt werden. Hierbei ist besonders auf die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Kriterien der Nachhaltigkeitsbetrachtung zu achten.

Die Herausforderung bei den Baustoffen besteht darin, die CO2-Bilanz des Gebäudes zu verbessern, ohne dabei die technische Leistungsfähigkeit aus dem Auge zu verlieren. Im Bereich des Betons kann dies beispielsweise durch Materialeinsparungen mittels großer Auslastung der Bauteile, durch geeignete Zemente oder durch das Verwenden rezyklierter Gesteinskörnung geschehen.

Durch eine vermeintlich effizientere Planung kann es bei der Bauausführung zu Einschränkungen und erhöhten Aufwendungen kommen. Diese Wechselwirkungen sind bereits während der Planungsphase zu betrachten und müssen in eine Gesamtbilanzierung mit einfließen.

All diese Punkte führen dazu, dass sich das Aufgabenfeld der am Bau Beteiligten schon heute wesentlich verändert hat oder noch wird. Wollen wir in Zukunft nachhaltige Gebäude bauen, müssen die einzelnen Akteure ein Verständnis für die Arbeit der jeweils anderen entwickeln und über den Tellerrand hinausschauen.

Als weiteres Thema, das den Bau betrifft, stehen der demographische Wandel und ein damit einhergehender Fachkräftemangel. Der Fachkräftemangel auf unseren Baustellen ist uns allen schon seit vielen Jahren bekannt, mittlerweile fehlen aber nicht nur die Fachhandwerker, sondern auch Planer sind kaum zu finden. Selbst Sachverständigenorganisationen sind auf der Suche nach Fachpersonal. Bei öffentlichen Vergabestellen müssen heute schon viele zusätzliche Qualifikationen durch die Firmen nachgewiesen werden. Dies wird in Zukunft verstärkt der Fall sein.

All die genannten Themen beeinflussen unsere Aus- und Weiterbildungen. Auch wir, die BZB, befinden uns in einem Wandel. Im Bereich des Neubaus mit Beton haben wir mit dem E-Schein, einen Lehrgang im Programm, der nicht nur bei den üblichen Stellen, wie Baustofflaboren zum Einsatz kommt, sondern der durch sein umfängliches Wissen bei größeren Ingenieurbüros und ausführenden Firmen immer wichtiger und beliebter wird und wesentlich zur nachhaltigeren Bauweise beiträgt. Im Bereich der Betoninstandhaltung, also der Verlängerung der Lebenszyklen von Gebäuden bieten wir Lehrgänge für alle Gruppen an, die Bauherren, Planer, Bauleiter und Ausführenden. Wichtiges Ziel ist es dabei immer, ein Verständnis für die Arbeiten und Probleme des jeweiligen Gegenübers zu entwickeln.

Nutzen Sie die Erfahrung und das Wissen unserer renommierten Referenten, um sich selbst und Ihre Firma auf den neusten Stand zu bringen. Viele unserer Lehrgänge können wir Ihnen auch als Inhouse-Schulungen anbieten, beziehungsweise schneidern Ihnen einen Lehrgang ganz nach Ihren Wünschen zurecht. Wir freuen uns, Sie für die anstehenden Aufgaben fit zu machen.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Sebastian Grauten.

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